Standort

Göttingen, DE

Leistungen

Projektmanagement, Architektur, Technische Gebäudeausrüstung, Energiekonzeption

Bauherr

Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

Fläche

20.352 m² BGF | 112.381 m³ BRI

Bausumme

52,7 Mio. EUR

Projektlaufzeit

Juni 2010 – Januar 2014

Wettbewerb

1. Preis (RPW 2010)

Mit dem Neubau des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung entstand in unmittelbarer Nähe zu den Gebäuden der Physikfakultät auf den Nordcampus der Universität Göttingen eine neue Heimat für über 300 Mitarbeiter. Diese durften bereits Ende Januar 2014 – vier Monate vor der offiziellen Einweihung – das Gebäude beziehen, um pünktlich die Daten, die die Weltraumsonde Rosetta fortan zur Erde sendet, auszuwerten. Der straffe Zeitplan, der durch das Forschungsprojekt der Europäischen Weltraumorganisation ESA gesetzt wurde, konnte auf den Tag genau eingehalten werden.

Auf einer Fläche von rund 20.000 Quadratmetern ist ein Gebäude entstanden, das sich durch seine Vielseitigkeit auszeichnet. Im äußeren Erscheinungsbild und in ihrer Materialität lassen sich die unterschiedlichen Bereiche eindeutig ablesen: In dem zweigeschossigen Sockelbau befinden sich wissenschaftliche Forschungsbereiche und Allgemeinflächen wie Seminar- und Konferenzbereiche, eine Bibliothek, eine Cafeteria und das Foyer. Im aufliegenden dreigeschossigen Glasquader, der über die Südseite des Gebäudes hinausragt und so frei zu schweben scheint, sind Büros, Gästeappartements und eine KiTa untergebracht.

MPI Sonnensystemforschung Göttingen

Im wissenschaftlichen Bereich befinden sich neben Elektronikwerkstätten und Reinräumen zahlreiche Labore wie etwa Chemie- und Mikrowellenlaboren, sensible physikalische Labore und Labore zur Messung elektromagnetischer Verträglichkeit. Eine Besonderheit stellt die 11,5 Meter hohe Ballonhalle inklusive Kranbahn dar, in der unter Reinraumbedingungen größere Geräte zusammengebaut und getestet werden.

MPI Sonnensystemforschung Göttingen

Die Wissenschaftler entwickeln und nutzen hochsensible Geräte, die keinerlei Schwingungen ausgesetzt werden dürfen. Damit für die Geräte und Räume absolute Schwingungsfreiheit gewährleistet ist, wurden Labore und Reinräume schwingungsentkoppelt realisiert.

MPI Sonnensystemforschung Göttingen

Klare Verbindungen innerhalb des Gebäudes erleichtern die interdisziplinäre Arbeit. Die Glasfassade gewährleistet eine gute Tageslichtqualität im Innenraum sowie eine hohe Transparenz. Unterschiedlich große kreisförmige Oberlichter in der Decke des zweigeschossigen Foyers schaffen eine offene und lichte Atmosphäre und zugleich den Bezug zum Sonnensystem.

MPI Sonnensystemforschung Göttingen

In ihrer neuen Arbeitswelt finden die Mitarbeiter des Institutes auch Raum für Entspannung und Rekreation: Ein großzügig angelegter Dachgarten und der begrünte zentral liegende Innenhof laden hierzu ein.