Die geforderten Depotflächen werden in möglichst großen und flexibel nutzbaren Clustern zusammengefasst und bilden einen massiven Sockel aus. Im Erdgeschoss und im kleineren 1. Obergeschoss wird der Anforderung an die schweren Lasten und der lichten Höhe bis 5 m Rechnung getragen, im 2. Obergeschoss finden die leichten Objekte ihren Platz bei einer lichten Raumhöhe bis 3m. Ab dem 1. Obergeschoss rückt der Baukörper von der Gahlenschen Straße und der gegenüberliegenden Wohnbebauung respektvoll zurück und gliedert den Baukörper so noch einmal auf. Auf dem Dach des 1. Obergeschosses entsteht ein Dachgarten, der die Grüngestaltung in die nächste Ebene überträgt. Das Motiv der Schichtung, sowohl der Funktionsbereiche, der Baukörper und der Grünelemente wird aus der Umgebung hier fortgeführt.
Dem „Depot- Sockel“ steht gegenüber der Forschungsbau mit seinen integrierten Sammlungen und Magazinen. Als klar ablesbarer Kubus sitzt der Forschungsbau auf dem Sockel auf. In Richtung Nordpol bildet sich neben dem Forschungsbau auf dem Dach des Depots ein großer Dachgarten aus, der den Bezug zum auf dem Nordpol wachsenden Grün aufnimmt. Der Dachgarten spielt den Forschungsbau auf dem Depot frei und grenzt ihn ab. Es entstehen eindeutige Funktionsbereiche und ein Baukörper, der im stadträumlichen Kontext nicht zu massiv erscheint, sondern durch geschickte Staffelungen mit dem Außenraum interagiert.
Auch in der Fassade lässt sich die die Aufteilung in zwei funktionale Bereiche – Depot und Forschungsgebäude – ablesen. Während der Depotbereich mit einer massiv wirkenden Klinkerfassade umhüllt ist, die in Ihrer Materialität Bezug auf die historischen Industriegebäude nimmt, ist der Forschungsbau als moderner und zugleich zeitloser Bau ablesbar. Die klar gerasterte Fassade bietet den dahinterliegenden Forschungsflächen ausreichend Tageslicht und lässt dabei ebenso opake Elemente zu. In einem Wechselspiel zwischen Rahmen und Füllung interagieren beide Fassaden mit Vor und Rücksprüngen. In der Inneren Struktur lässt sich die Klarheit der Funktionsbereich ebenfalls wiederfinden. Im Forschungsbau liegen die Magazinflächen im Inneren Kern des Geschosses, um den sich in Richtung der belichteten Außenfassade die Bürobereiche der Forschenden legen. So ist der unmittelbare Zugriff auf die Sammlungsflächen zu jeder Zeit gegeben.