Modellstandort Rothe Erde

Von 1929 bis Ende 2022 wurden im Aachener Stadtteil Rothe Erde Reifen produziert. Seit Bekanntgabe der Schließung des Reifenwerks wurde über eine Revitalisierung der Brachfläche nachgedacht, um aktiv dem Flächenengpass in der Region zu begegnen, ohne zusätzliche Fläche zu versiegeln.

Carpus+Partner hat in einem partizipativen Planungs- und Entwicklungsprozess auf Basis einer intensiven Standortanalyse und Interviews mit Verantwortlichen und Fachexpert:innen der Stadt, den Hochschulen sowie beteiligter Unternehmen verschiedene Nutzungsszenarien erarbeitet.

Durch die „Vision 2025+ Aachen Rothe Erde“ wird das Gewerbegebiet Rothe Erde zum Vorreiter für urbane Produktion und Kreislaufwirtschaft transformiert. Mit dem Projekt entwickelt die Stadt Aachen ein innovatives Konzept zur nachhaltigen Nutzung innerstädtischer Gewerbeflächen. Ziel ist es, den Flächenbedarf der Region zu decken, ohne zusätzliche Versiegelung vorzunehmen, und gleichzeitig ein modernes Lebens-, Wohn- und Arbeitsumfeld zu schaffen.

Im Fokus stehen ressourcenschonende, emissionsarme Produktionsweisen sowie die Integration von Wirtschaft, Wissenschaft und Start-ups. Der Bestand historischer Gebäude wird erhalten und nachhaltig saniert, ergänzt durch moderne, vertikale Nutzungsformen. Urbane Industrie und Manufakturen sollen langlebige, regional hergestellte Produkte erzeugen, die in geschlossenen Materialkreisläufen verbleiben.

Ein intelligentes Mobilitätskonzept, CO₂-neutrale Energieversorgung und die Einbindung von Bürger:innen und Unternehmen unterstreichen den zukunftsweisenden Charakter des Projekts. Rothe Erde wird so zum Modell für die Verbindung von wirtschaftlicher Innovation, Klimaschutz und sozialer Nachhaltigkeit mitten in der Stadt.